Arbeitslosigkeit Zentralschweiz

«Besonders stark betroffen ist alles, was tourismusbezogen ist»

Sophie Müller, 7. Mai 2020, 13:23 Uhr
Gemäss der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz trifft die Arbeitslosigkeit insbesondere tourismusbezogene Branchen (Archivbild).
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Die Corona-Krise trifft auch den Arbeitsmarkt. Allein im April haben über 17'000 Arbeitnehmende in der Schweiz ihre Stelle verloren. In allen sechs Zentralschweizer Kantonen sind die Arbeitslosenquoten im April gegenüber dem Vormonat gestiegen.

Ein Blick auf die aktuellsten Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO zeigt: In der Zentralschweiz ist die Arbeitslosenquote im Kanton Zug mit 2,5 Prozent am höchsten, gefolgt von Luzern (2,3 Prozent) und Schwyz sowie Nidwalden (je 1,6 Prozent).

Die Arbeitslosenquoten sind in der Zentralschweiz im April in allen sechs Kantonen gesteigen.
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Zentralschweiz unter nationalem Schnitt

Trotz Anstieg, die Arbeitslosenquoten in der Zentralschweiz sind deutlich unter dem Schweizweiten Wert. Die Arbeitslosenquote stieg von 2,9 Prozent im März auf 3,3 Prozent und ist so hoch, wie seit drei Jahren nicht mehr. Gemäss SECO waren damit Ende April schweizweit effektiv rund 153'000 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben.

In der Zentralschweiz waren im April über 15'000 Personen registriert, die eine Stelle suchten (Symbolbild).
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Besonders auffällig ist dabei die Jugendarbeitslosigkeit. Diese stieg schweizweit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 61 Prozent an. Über 17'000 Jugendliche waren somit Ende April arbeitslos.

Corona-Krise macht vor keiner Branche Halt

Schweizweit hat die Corona-Krise insbesondere das Gastgewerbe getroffen. Die Arbeitslosenquote hat sich von Februar bis Ende April auf rund 10 Prozent verdoppelt. Aber auch die Unterhaltungs- und Bildungsbranchen sind überdurchschnittlich betroffen.

In der Zentralschweiz zeichne sich ein ähnliches Bild ab. Wie Adrian Derungs, Direktor der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz gegenüber PilatusToday sagt, mache die Corona-Krise vor keiner Branche Halt. «Besonders stark betroffen ist alles, was tourismusbezogen ist. Also die Bergregionen wie Andermatt oder Engelberg aber natürlich auch Zentren wie Luzern mit vielen touristischen Betrieben wie Hotels oder Gastrobetrieben. Auch diese sind natürlich sehr stark betroffen.»

Adrian Derungs, Direktor der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz fordert die Bevölkerung auf, in der Lockerungsphase wieder mehr zu konsumieren (Archivbild).

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Weniger stark habe die Corona-Krise hingegen etwa die Industrie getroffen. Die Branche sei von früheren Krisen, wie dem starken Franken, besser für solche Situationen gewappnet. Die Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz fordert die Bevölkerung auf, in der Lockerungsphase wieder mehr zu konsumieren und Ferien in der Schweiz zu machen, sodass das Geld wieder fliesst und sich die Wirtschaft rasch erholen kann.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 7. Mai 2020 12:31
aktualisiert: 7. Mai 2020 13:23