SVP-Politiker Bonzanigo kandidiert ohne Wissen der Partei
Überraschende Wende vor dem zweiten Wahlgang für die Luzerner Stadtregierung: Silvio Bonzanigo von der SVP stellt sich doch als Kandidat auf. Dies mit der Liste «Chance Littau-Reussbühl», wie es in einer Mitteilung heisst, die in Bonzanigos Namen versendet wurde. Grund dafür sei sein gutes Resultat im ersten Wahlgang in den drei Littauer Wahlkreisen Thorenberg, Staffeln und Littau Dorf/Rönnemoos.
Er habe nie gesagt, dass er sich aus dem Wahlkampf zurückzieht. Das habe die Partei entschieden, so Bonzanigo gegenüber PilatusToday. Der Stadtteil Littau-Reussbühl fühle sich in der Stadtregierung nach wie vor untervertreten, deshalb habe er sich für die Kandidatur entschieden. Vor parteiinternen Unstimmigkeiten fürchte er sich nicht. Er ist überzeugt, dass eine Lösung gefunden wird, so Bonzanigo weiter.
SVP wusste nichts vom Entscheid
Vom Alleingang Bonzanigos wusste die SVP nichts. Dies bestätigt die Partei auf Anfrage von PilatusToday. Die SVP habe ebenfalls erst heute davon erfahren und zeigt sich entsprechend überrascht und irritiert.
Am 31. März habe die SVP an ihrer Parteileitungssitzung noch klar entschieden, Bonzanigo nicht mehr ins Rennen zu schicken. Am selben Tag wurde jedoch die Liste «Chance Littau-Reussbühl» mit Bonzanigo als Kandidat eingereicht.
Keine Unterstützung durch Partei
Die SVP bleibt bei ihrem Entscheid: Silvio Bonzanigo wird für den zweiten Wahlgang nicht aufgestellt. Die Partei distanziert sich klar von dieser Kandidatur und will diese auch nicht unterstützen, so Dieter Haller, Präsident der SVP Stadt Luzern gegenüber PilatusToday.
Insgesamt war Bonzanigo im ersten Wahlgang für die Luzerner Stadtregierung auf 5'346 Stimmen gekommen. Damit landete er sogar noch hinter den beiden Kandidaten von Juso und Jungen Grünen. Der zweite Wahlgang ist am 28. Juni.
