Stadt Kriens

Pilatus Arena: Investoren müssen 3,5 Millionen mehr bezahlen

Urs Schlatter, 26. Mai 2020, 05:40 Uhr
Die geplante Pilatus-Arena: Die Investoren müssen über 3,5 Millionen Franken mehr bezahlen.
Die Investoren der Pilatus Arena müssen der Stadt Kriens mehr bezahlen als geplant. Genau 5,675 Millionen Franken Mehrwertabgabe verlangt die Stadt. Der Grund: Wertsteigerung durch Umzonung. Das hat Folgen für die Sporthalle und die Wohnungspreise.

Wird ein Grundstück umgezont, kann es massiv an Wert gewinnen. Dies ist auch bei der geplanten Überbauung mit der multifunktionalen Pilatus Arena im Krienser Mattenhof der Fall. Weil für die Mantelnutzung zwei Hochhäuser vorgesehen sind, steigt die Ausnutzung und somit der Grundstückwert massiv an, und zwar um 28 Millionen Franken. Davon verlangt jetzt die Stadt Kriens eine Mehrwertabgabe von 20 Prozent, wie das im kantonalen Baugesetz seit zwei Jahren festgehalten ist. In Franken sind dies 5,675 Millionen Franken.

Parlament hatte Verhandlungen verlangt

In der ersten Lesung hatte das Krienser Stadtparlament im vergangenen November dem Bebauungsplan und der Teilzonenplanänderung Pilatus Arena grundsätzlich zugestimmt. Verlangt wurde damals für die zweite Lesung, die Mehrwertabgabe mit den Investoren nochmals zu verhandeln. Die zwei Millionen Franken, welche die Investoren in die Infrastruktur wie etwa den Bahnhof investieren, waren dem Parlament zu wenig.

Nun wurde nochmals verhandelt mit dem Resultat, dass die Investoren die volle Mehrwertabgabe von 5,675 Millionen bezahlen werden. Damit dürfte das Krienser Stadtparlament am 25. Juni den Bebauungsplan und die Teilzonenplanänderung definitiv verabschieden.

Auswirkungen auf Wohnungspreise

Es seien gute Verhandlungen gewesen, sagte der Krienser Bauvorsteher Matthias Senn gegenüber PilatusToday. Im Vergleich zur ersten Lesung bedeutet die neuverhandelte Mehrwertabgabe für die Investoren zusätzliche Kosten von rund 3,5 Millionen Franken. «Wir müssen dieses Geld jetzt irgendwo einkalkulieren. Das wird Auswirkungen auf die Wohnungspreise und die Ausstattung der Halle haben», sagt der Kommunikations-Verantwortliche der Pilatus Arena, Daniel Deicher, auf Anfrage.

Nach der ersten Lesung im November 2019 hatten die Verantwortlichen der Pilatus Arena auf der Website zu einer höheren Mehrwertabgabe geschrieben: «Dann ist die Finanzierung der Halle in dieser Form infrage gestellt.» Man müsse nun die Details genau anschauen, was zwingend nötig ist in der Halle und was nur «nice to have», so Deicher. In der Halle sollen 4'000 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz finden.

Halle soll zügig realisiert werden

Dass man schlussendlich die volle Mehrwertabgabe aus politischen Gründen akzeptiert habe, damit es bei der zweiten Lesung im Stadtparlament keine Probleme gebe, will der Kommunikations-Verantwortliche der Pilatus Arena so nicht gelten lassen: «Das ist jetzt sehr spekulativ, dies so zu sehen. Durch die Einigung können wir ganz einfach weitere Verzögerungen vermeiden und die Halle zügig realisieren.»

Dass das Parlament die volle Mehrwertabgabe verlangte, dürfte nicht zuletzt auch mit den angeschlagenen Finanzen der Stadt in Zusammenhang stehen.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 26. Mai 2020 05:50
aktualisiert: 26. Mai 2020 05:50