Stadtparlament Luzern

Schulprovisorium scheitert an Klimavorgaben

Urs Schlatter, 14. Mai 2020, 11:27 Uhr
Garderoben im alten Schulhaus Ruopigen
© pd
Den Klimanotstand ausrufen und gleichzeitig ein Schulhaus mit Modulen erweitern, welche die Energiestandards nicht einhalten. Geht nicht, findet das Stadtparlament Luzern und hat den Kredit für die Erweiterung des Schulhauses Ruopigen abgelehnt.

Soll ein Schulhaus mit provisorischen Holzmodulen erweitert werden, welche in Sachen Energieeffizienz ungenügend sind? Das Luzerner Stadtparlament will dies in Zeiten des Klimanotstandes nicht akzeptieren. Es hat den Kredit von 5,5 Millionen Franken für die Erweiterung des Schulhauses Ruopigen im Stadtteil Reussbühl klar abgelehnt.

Die Stadtregierung musste für ihren Vorschlag für die Schulhaussanierung viel Kritik einstecken. Gravierende Mängel stellte beispielsweise Rieska Dommann von der FDP fest: «Das Projekt erfüllt die Vorgaben des kantonalen Energiegesetztes nicht, die Vorgaben von Minergie-ECO werden ebenfalls nicht erfüllt und auch Solarpannels auf dem Dach sind nicht überall möglich.»

Das Provisorium bleibt zehn Jahre stehen

Mirjam Landwehr von den Grünen fügte an, dass man die Erweiterung auch nicht gutheissen könne, wenn es sich lediglich um ein Provisorium handle: «Nicht einmal mit geschlossenen Augen und zugehaltenen Ohren werden wir dieses Projekt akzeptieren.» Schlussendlich werde das Provisorium rund zehn Jahre stehen bleiben.

Schulhaus Ruopigen
© PilatusToday

Die Stadtregierung betonte, dass man mit der Sanierung des Schulhauses Ruopigen vorwärts machen wolle und sich die Occasionsmodule aus Basel als beste Lösung erwiesen hätten. Ziel sei es, das Schulhaus Ruopigen möglichst rasch in ein Sekundarschulhaus umzufunktionieren, sobald die Primarschüler ausziehen und ab dem Sommer im neu erstellten Schulhaus Staffeln unterrichtet werden.

Das Parlament lehnte den Kredit trotzdem ab. Nun braucht es für das Schulhaus Ruopigen eine Lösung, welche dem Minergie-A-Eco entspricht. Dies dürfte Mehrkosten von rund 2,5 Millionen Franken verursachen.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 14. Mai 2020 11:13
aktualisiert: 14. Mai 2020 11:27