Feinde verbünden sich

«Es reicht – alle nach Bern!» FCL-Fans rufen zur Demonstration auf

16. Januar 2024, 13:35 Uhr
Schweizer Fankurven tragen am kommenden Samstag ihren Unmut nach Bern und demonstrieren gemeinsam gegen Kollektivstrafen. Auch die FCL-Fanorganisation USL beteiligt sich an dieser Aktion. Eine Person soll dabei besonders in der Schusslinie stehen.

«Seit Beginn der laufenden Saison haben die Behörden schweizweit eine Eskalationsspirale in Gang gesetzt, indem sie im Umgang mit Fussballfans auf Nulltoleranz und Kollektivstrafen setzen. Dem sagen wir, die Schweizer Fanszenen, gemeinsam den Kampf an!», schreibt die USL in einem Statement auf ihrer Website. Auch diverse andere Fankurven des Schweizer Fussballs veröffentlichen dieses Schreiben und rufen zum gemeinsamen Protest auf. Dieser soll am Samstag in Bern stattfinden.

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Kollektivstrafen gegen FCL-Fans

Aus Sicht der Fans sind Kollektivstrafen, welche wegen Fangewalt beschlossen werden, ungerechtfertigte Massnahmen. Seit einigen Monaten können die jeweiligen Bewilligungsbehörden solche Strafen aushängen.

Auch gegen die Fans des FC Luzern wurden in dieser Saison Strafmassnahmen ausgesprochen. So durften am 6. September im letzten Jahr die FCL-Fans nicht in den Gästesektor beim Spiel in St.Gallen und am kommenden 4. Februar gilt das gleiche für die FCSG-Fans in der Swissporarena. Im Mai 2023 sind Fans der beiden Lager in Luzern aneinandergeraten.

Der Protest wird von verschiedensten Fankurven der gesamten Schweiz unterstützt. Der Demonstration werden sich nebst den FCL-Fans auch Fangruppierungen aus Basel, Zürich, Bern, St.Gallen oder Winterthur anschliessen.

Berner Sicherheitsdirektor treibende Kraft

Es scheint kein Zufall zu sein, dass man in der Stadt Bern gegen kollektive Strafen demonstrieren will. «Am kommenden Wochenende stehen nämlich gleich zwei Kollektivstrafen an. Eine davon beim Spiel YB gegen GC in Bern, wo mit Sicherheitsdirektor Reto Nause eine der treibenden Kräfte dieser Eskalationsstrategie seit längerem jegliches Augenmass verloren hat – nicht nur im Umgang mit Fussballfans», schreiben die Fans weiter.

Berner Sicherheitsdirektor und Nationalratsmitglied Reto Nause, steht in der Schusslinie der Schweizer Fussballfans.

Die Ostkurve im Wankdorf bleibt geschlossen, da es im September beim Auswärtsspiel der Berner gegen die Grasshoppers zu Fan-Ausschreitungen gekommen ist. Auch Lausanne-Sport muss an diesem Wochenende in ihrem Heimspiel gegen den FC St.Gallen auf Fananhang verzichten.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 16. Januar 2024 13:35
aktualisiert: 16. Januar 2024 13:35