Zentralschweiz
Luzern

Todesstrecke Malters-Werthenstein: Luzerner Regierungsrat will keine Mittelleitplanke

«Unverhältnismässig»

Keine Mittelleitplanke auf der Todesstrecke: Luzerner Regierung winkt ab

30. April 2024, 08:10 Uhr
2023 kam es auf der Todesstrecke zu einem tödlichen Unfall.
© Luzerner Polizei
Acht tödliche Unfälle gab es seit 2006 auf der als «Todesstrecke» bekannten Strasse zwischen Malters und Werthenstein. Politiker forderten daher vehement eine Mittelleitplanke. Bei der Luzerner Regierung findet das Anliegen aber keinen Anklang.

Ähnlich wie auf der Strecke zwischen Alpnachstad und Sarnen-Nord, wo der Bund Ende 2014 eine Mittelleitplanke eingebaut hat, soll es auch auf der Tempo-100-Strecke im Kanton Luzern umgesetzt werden. «Starben dort vorher innerhalb von sieben Jahren sieben Menschen, hat es seither keine Toten mehr gegeben», schreibt die «Luzerner Zeitung».

Rüttelmarkierungen «sehr wirksam»

2019 starb auf der Strecke Malters-Werthenstein ein 70-Jähriger nach einer Frontalkollision mit einem LKW. 2023 ein 48-Jähriger nach einem Crash mit einem Auto. Der Malterser Mitte-Politiker Daniel Piazza lancierte nach den tödlichen Unfällen mehrere Vorstösse zur Errichtung einer Mittelleitplanke.

So äusserte sich Daniel Piazza 2023 zu den Unfällen:

Quelle: Tele 1

Nun liegt die Antwort des Regierungsrates vor. Nach eingehenden Analysen sei man erneut zum Schluss gekommen, dass eine Mittelleitplanke nicht notwendig sei. Die angebrachten Rüttelmarkierungen zwischen Schachen/Werthenstein und dem Anschluss Blatten/Malters seien «sehr wirksam».

Kosten im zweistelligen Millionenbereich

Einer der Hauptgründe für das «Nein» zur Mittelleitplanke ergibt sich aus der Analyse der Statistik. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sei seit 2011 um 70 Prozent gesunken. Die Regierung schlussfolgert, dass die Strecke mittlerweile «nicht gefährlicher als jede andere Strasse» ist.

Die Kosten für eine Mittelleitplanke erscheinen als zu hoch. Die Strecke müsste nämlich zuerst um mindestens einen Meter verbreitet werden. Für die Regierung «ein unverhältnismässig hoher Aufwand». Die Kosten für eine definitive Lösung würden sich im zweistelligen Millionenbereich bewegen.

Weitere Rüttelmarkierungen und Tempo 80 möglich

Dennoch möchte die Regierung die Sicherheit weiter verbessern. Die doppelte Sicherheitslinie mit Rüttelmarkierung soll auf dem ganzen Streckenabschnitt angebracht werden. Zudem sei bei einer Verschlechterung der Unfallzahlen denkbar, dass eine Temporeduktion auf 80 km/h umgesetzt werde.

Für Daniel Piazza eine vertretbare Lösung. «Die Regierung hat eine vertiefte Analyse gemacht und präsentiert eine gute und vernünftige Lösung», zitiert ihn die «Luzerner Zeitung». Wann der Vorstoss im Parlament behandelt wird, ist noch offen. Die Regierung beantragt, den Vorstoss als «teilweise erheblich» zu erklären.

(red.)

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 30. April 2024 08:10
aktualisiert: 30. April 2024 08:10